Wenn man im Aufenthaltsraum eines Wallercamps in Italien sitzt, kommt irgendwann die Frage: "Was ist deiner Meinung nach der beste Köderfisch?" Die Meinungen gehen dabei extrem weit auseinander und jeder hat einen anderen Favorit. Wahrscheinlich ist es alles nur Einbildung?Aber genau das macht das Thema so spannend. Mein Favorit ist ganz klar die Brasse! Aus diesem Grund möchte ich jetzt einen kurzen Köderfischvergleich aufstellen. Zumindest gibt es Unterschiede bei der Beschaffung und dem Transport. Da das Thema von lebenden Köderfischen handelt, bitte ich euch immer die aktuelle Gesetzeslage zu beachten!
Hier ein Artikel zum Transport der Köderfische!
Es gibt für mich Fischarten die ich gerne als Köder verwende:
- Brassen
- Güstern
- Rapfen
- Rotaugen
- Aitel/Döbel
Dann gibt es Arten die ich nur im Notfall verwende:
- Giebel/Karausche
- Karpfen
- Barbe
In den Angelcamps gibt es noch Forellen zu erwerben, auf die ich auch eingehen werde. Und zu guter letzt, kann man sich noch Meeräschen fangen, zumindest in Südeuropa...
Brassen
Mein absoluter Favorit unter den Köderfischen ist die Brasse. Wenn ich die Möglichkeit habe sie zu fischen, nutze ich sie auch. An vielen Gewässern fängt man sie sehr einfach in passenden Köderfischgrößen. Man muss sie besonders schonend behandeln, da sie sehr sensibel sind. Am besten man greift sie nur mit nassen Händen an. Ich mache es meistens so, dass ich vor dem Auslegen alle Brassen aus dem Setzkäscher nehme. Es ist nicht gerade förderlich, wenn man sie bei jeder Rute die man auslegt, mit dem Netz raus hebt und dann wieder ins Wasser gibt. Dazu muss man sagen, dass Brassen immer in Bewegung sind und so den Waller locken. Andere Köderfische stellen sich oft in der Nacht ab. Wenn die Brassen nicht ganz fit sind, beginnen sie in der Strömung zu kippen. Die Chance ist groß, dass eure Montage dann verdrallt wird. Wenn ich merke, dass sie nicht mehr ganz fit sind oder sich rot verfärben, nehme ich sie nicht mehr als Köder.

Güster
Güstern sind vom Körperbau der Brasse ähnlich, werden aber nicht so groß. Sie sind bei weitem nicht so sensibel und vertragen starke Strömung besser. Oft fängt man jedoch nur sehr kleine Exemplare. Trotzdem lege ich lieber eine kleine Güster aus, als Beispielweise einen Giebel oder Karpfen. Die Hälterung und der Transport ist einfacher als bei Brassen. Auffällig ist auch ein anders Verhalten an der Montage. Ihr werdet das Glöckchen weit öfter läuten hören!

Rotaugen
Falls man ein Rotauge in passender Größe fängt und es beim Auslegen noch fit ist, kann man es bedenkenlos fischen. Oft hat man es jedoch eher mit Zander oder Hechtködern zu tun.
Rotfedern
Rotfedern haben den Drang zur Wasseroberfläche zu schwimmen. Beim Abspannen setze ich sie daher nur in der Not ein, da sie einem gerne die Montage verwickeln. An der U-Pose kommt sie zum Einsatz, falls die Größe Stimmt.

Aitel/Döbel und Rapfen
Aitel und Rapfen haben einen anderen Körperbau wie die bisher beschriebenen Fischarten. Ob das Ihre Fängigkeit ausmacht? Ich kenne sehr viele Leute die darauf schören und auch ich setze sie gerne ein. Leider sind sie oft nur schwer zu fangen und man muss mit der Spinnrute am Fluss ausrücken. Der Transport und die Hälterung bei fischen ab 40cm ist auch nicht einfach. Gerade wenn man sie aus starker Strömung mit viel Sauerstoff entnimmt und in stehenden oder langsam fliesenden Bereichen fischt!
Giebel/ Karpfen/ Karausche und Barben
Das sind für mich absolute Notfallsköder und kommen nur dann auf den Haken, wenn nichts anderes da ist! Der Transport ist einfach genauso wie die Hälterung. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass man damit weit weniger fängt... Ob es wirklich so ist? Keine Ahnung. Patricks PB mit 250+ wurde jedenfalls mit einer Giebel gefangen.

Forellen
Ich denke in jedem Camp bekommt man im Frühjahr und Herbst Forellen als Köder zu kaufen. Es sind extrem aktive Köder im kalten Wasser. Der Transport und die Hälterung erfordern jedoch viel Sauerstoff. Ab einer gewissen Wassertemperatur ist zu wenig Sauerstoff im Wasser gelöst und man kann sie nicht mehr fischen. Der Umgang mit den Fischen bei kalten Wasser ist unglaublich schwer! Man kann sie kaum halten beim Anködern.
Meeräschen
Für viele Angler das Allheilmittel im Sommer. Oft hört man die Aussage, dass man im Sommer mit nichts anderem Waller fängt am Po. Ich habe mir einen Spaß daraus gemacht. Wenn alle Gäste Meeräschen haben wollten, habe ich ausschließlich mit Brassen gefischt! Ich habe genauso meine Fische gefangen und stellt euch vor.... es waren sogar richtig große dabei 😉
Sie sind schwer zu fangen und extrem schwer zu hältern. Sobald sie sich rot färben oder Schuppen verlieren, kann man es bleiben lassen. Ich denke jeder kennt die Videos wo die Meeräschen mit dem Boot gefangen werden?Das ist zum einen gefährlich, weil das Boot ziemlich schnell auf der Sandbank aufsitzt. Zum anderen sind die so gefangen Meeräschen bereits nach dem Fang schwer angeschlagen. Aufgrund dieser Nachteile, schone ich oft meine Nerven uns verzichte auf diesen Köder.
Katzenwels
Immer wieder höre ich, dass Leute Katzenwelse als Köder verwenden??? Gerade in Italien gibt es diese zum Saufüttern, wie wir Österreicher sagen. In den letzten Jahren habe ich immer wieder einen als Jocker ausgelegt. Ich mache es Kurz: Ich habe noch nie einen Wels damit gefangen. Das mag aber nicht der Weisheits letzter Schluss sein!
