Es ist 16:10 und ich gehe erleichtert ins Wochenende mit dem Hintergedanken, dass ich am Abend ans Wasser fahre. Im Bus überlege ich mir bereits, wo ich meine Montagen platzieren werde und mit welcher Montage ich die Plätze am besten befische. Zuhause angekommen beginne ich das Tackle ins Auto zu räumen und mir wird klar das ich heute erst sehr spät ans Wasser komme, da ich zuvor noch Fußballtraining habe. Aus diesem Grund setze ich abermals auf eine Knochenmontage und an der anderen Rute auf eine Kranmontage, welche mir sehr schnelles auslegen ermöglichen. Meiner Meinung nach eignet sich die Knochenmontage am Vereinssee perfekt für Kurzansitze. Als ich spät abends am ca. 10ha großen Vereinssee ankomme beginnt es bereits zu dämmern. Ich ziehe mein Boot unter dem Steg hervor, beziehe den Platz und hänge meine Montagen in den Karabiner ein.

Die erste Rute lege ich mit einer Knochenmontage und einer handlangen Brasse in die Nähe einer Wasserwalze, um die sich immer große Weißfischschwärme bilden. Die andere platziere ich mit einem großen Döbel an der Kranmontage im Freiwasser. Ich habe mich für die Kranmontage entschieden, da ich damit den Köder perfekt auf der Oberfläche anbieten kann und so leichter die Aufmerksamkeit des Waller errege. Die zweite Rute lege ich bereits im Dunkeln aus und freue mich schon auf die bequeme Liege, da ich nach dem langen Tag und dem Fußballtraining ziemlich erledigt bin.
Die Nacht beginnt
So gegen 3 Uhr morgens läuft die erste Rute mit der Knochenmontage ab. Der Drill zieht sich etwas in die Länge und ich merke, dass es für unsre Verhältnisse ein besserer Fisch sein muss. Als der Fisch am Ufer lag schätzte ich ihn auf eine Länge von circa 160cm und leinte ihn an, da ich mich allein am Wasser befand. 1h später lief die andere Rute ab und ein für unser Gewässer durchschnittlicher Fisch mit 1m hatte sich den großen Döbel einverleibt. Am frühen Morgen kam ein Kollege zu mir, um den Fisch zu fotografieren, den ich anschließend wieder schwimmen lies. Einmal mehr wurde mein Aufwand belohnt und die schnelle Nacht nach einem langen Tag hatte sich mehr als gelohnt.
