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Eine Nacht am Vereinssee – Abspannen mit dem Boot

Es war Herbst, drückend schwül und es lag einfach in der Luft, dass heute etwas gehen musste. Voller Vorfreude lud ich das Schlauchboot in das Auto, denn ich wollte eine Nacht an einem etwas kleineren Vereinssee in unserer Nähe angeln. Der Welsbestand an dem See war zur damaligen Zeit nicht der Beste, da strenge Entnahmepflicht bestand. Ich wusste aber, dass es in diesem See auf jeden Fall Welse gibt. Der See an sich wies damals kaum Struktur auf. Die Ufer wahren gemäht, der Zugang zu See sehr einfach und ins Wasser gefallene Äste wurden Sofort von den Vereinsmitgliedern entfernt. Ein typisches Vereinsgewässer eben. Als ich am Ufer des Sees stand war ich etwas ratlos, denn ich wusste nicht, wo sich die Welse des Gewässers aufhalten könnten und meine Motivation vom Nachmittag hat mich selbst verlassen. Der See war in einem schlechteren Zustand als ich in Erinnerung hatte und kein einziger Strauch zierte die Wasserkante. Nach einem kleinen Rundgang fand ich zwei auffallende Stellen am gegenüberliegenden Ufer. Das eine war ein ca. 10m langes unterspültes Ufer, an dem sich ein abgeschnittener Baumstumpf befand, von dem einige Wurzeln ins Wasser ragten. Meinen zweiten Platz bildete ein kleiner Ufervorsprung der etwas in den See hineinragte. Ich reimte mir in meinen Gedanken zusammen, dass die einzige mögliche Zugroute die Uferkante sein kann. Deshalb entschied ich mich, die Ruten nur etwa 1m vom Ufer entfernt in einer Wassertiefe von 75cm. Die Wahl der Montage wurde getroffen: Es steht abspannen mit dem Boot an!

Der erste Anhaltspunkt ein unterspültes Ufer

Jetzt wird ausgelegt!

Als ich das Schlauchboot zu Wasser ließ, ruderte ich die beiden Plätze an und montierte meine Ausleger. Ein Echolot und E-Motor wären an diesem See mehr als übertrieben gewesen. Als ich die zweite Rute zurück zum Ufer brachte, begann es zu regnen und ich fand mich 5min später bis auf die Knochen durchnässt hinter meinen Ruten wieder. Der leichte Regen verwandelte sich innerhalb von wenigen Minuten in ein starkes Gewitter, welches die ganze Nacht anhielt. Tief in meinem Kopf fand ich mich schon mit den Gedanken ab, dass diese Session wohl buchstäblich ins Wasser fallen wird.

Abspannen am Vereinssee

Als sich so gegen 10 Uhr die Glocke meiner rechten Rute meldete, dachte ich mir, dass ich träume. Ich setzte den Anhieb und spürte keinerlei Widerstand. Ich war verärgert über den Fehlbiss und nach dem erneuten auslegen der Rute, kehrte ich abermals völlig durchnässt in mein Zelt zurück. Der Fehlbiss brachte mir etwas Hoffnung, doch die restliche Nacht verlief ohne jegliche Aktion. Bereits während dem einräumen des Autos habe ich mir geschworen wiederzukommen, jedoch lies es in diesem Jahr die Zeit nicht mehr zu und so hatte ich ein neues Ziel für die darauffolgende Saison.

Waller vom Vereinssee - Im Jahr darauf hatte ich doch Glück 😉

Hier ein Video zum Abspannen: